In Mennighüffen sorgt ein geplantes Bauprojekt für kritische Diskussionen: Auf einer jahrhundertealten, bäuerlich genutzten Ackerfläche soll eine verdichtete Bebauung mit Einfamilien- und Mietshäusern entstehen. Die Fläche soll durch eine neue Ringstraße erschlossen werden, und die Vorbereitungen sind laut der Stadt Löhne bereits weit fortgeschritten. Ein privater Investor hat nach Auskunft der Stadt „entsprechende Flächen bereits sichergestellt“. Doch die Pläne stoßen bei Anwohnern auf massive Kritik, da eine Fülle ungelöster Probleme droht, die Lebensqualität und Umwelt erheblich zu beeinträchtigen. Die Löhner-Bürger-Allianz (LBA) hatte die betroffenen Anwohner zu einem Ortstermin eingeladen, um im Gespräch mit den Bürgern vor Ort deren Sorgen und Befürchtungen zu hören.
Verkehrschaos und überlastete Infrastruktur
Es wurde deutlich: Ein zentraler Kritikpunkt ist die ohnehin angespannte Verkehrslage im Ortszentrum von Mennighüffen. Die Lübbecker Straße ist bereits jetzt regelmäßig verstopft und produziert erheblichen Ausweichverkehr. Zusätzlicher Verkehr durch das neue Baugebiet würde die Situation weiter verschärfen. Die Schulen in unmittelbarer Nähe des geplanten Gebiets sind ein weiterer neuralgischer Punkt. Die Straße >Zur Schule< müsste, so die Planung der Stadt, ausgebaut und wesentlich erweitert werden, Möglichkeiten der Finanzierungen der Straße und eines Rückhaltebecken sind ungeklärt. Die Anwohner des Trappenfeldes befürchten, dass die Schulwege für Kinder noch unsicherer werden und der Verkehr rund um die beiden Schulen unzumutbar zunimmt.
Ökologische Bedenken: Betonierung und Landschaftsschutz
Die geplante Bebauung würde eine großflächige Versiegelung der Ackerfläche bedeuten, die derzeit ökologisch wertvoll ist und unter Schutz steht. Kritiker warnen vor der Zerstörung eines wertvollen Biotops, das zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bietet. Besonders besorgniserregend ist die Situation des >Ostscheider Bachs<, der schon jetzt bei stärkerem Niederschlag an seine Grenzen stößt. Eine weitere Versiegelung könnte zu häufigen Überschwemmungen führen, da das Regenwasser nicht mehr ausreichend versickern kann. Die LBA und die Anwohner fordern daher eine sorgfältige Prüfung der hydrologischen Folgen und den Erhalt des Landschaftsschutzgebiets.
Parkprobleme und soziale Infrastruktur
Ein weiteres Problem ist die bereits angespannte Parksituation, insbesondere rund um die Sporthalle in der Nähe des geplanten Baugebiets. Die zusätzlichen Bewohner und ihre Fahrzeuge würden die Situation weiter zuspitzen. Anwohner kritisieren, dass die Stadt Löhne bisher keine Lösungen präsentiert hat, um die Parkplatznot nachhaltig zu entschärfen. Auch die soziale Infrastruktur steht infrage: Werden die bestehenden Schulen und Kitas die zusätzlichen Bewohner verkraften können? Bisher gibt es keine klaren Aussagen der Stadt, wie diese Herausforderungen gemeistert werden sollen.
Mangelnde Transparenz und Bürgerbeteiligung
Viele Anwohner des Trappenfeldes fühlen sich von der Stadtverwaltung im Stich gelassen. Die Planungen und die Gespräche mit dem Privat-Investor seien hinter verschlossenen Türen erkennbar vorangetrieben worden, ohne die Betroffenen vorab zu informieren oder ausreichend einzubeziehen.
Die Aussage der Stadt, dass ein Privat-Investor die Flächen bereits „sichergestellt“ habe, verstärke den Eindruck, dass die Interessen eines privaten Unternehmens seitens der Stadt Löhne höher eingestuft würden, als die Bedürfnisse und Sorgen der Bürger.
Die Anwohner fordern zusammen mit der Löhner-Bürger-Allianz (LBA) eine offene Diskussion sämtlicher problematischen Gesichtspunkte und nicht eine Vertröstung der Bürger bis zur einer Planungsausschusssitzung nach der Kommunalwahl im September.
Fazit: Dauerhaft Schäden und Probleme müssen angesprochen und vermieden werden
Das Bauprojekt im >Trappenfeld< wirft fundamentale Fragen auf: Wie will Löhne mit wachsendem Wohnraumbedarf umgehen, ohne die Lebensqualität der bestehenden Bewohner und die Umwelt zu gefährden? Die geplante Verdichtung birgt das Risiko, ökologische Schäden, Verkehrsprobleme und soziale Spannungen zu verschärfen. Anwohner und Kritiker fordern eine umfassende Überarbeitung der Pläne, die den Erhalt des Landschaftsschutzgebiets, eine nachhaltige Verkehrsplanung und den Schutz der vorhandenen Ökologie. Die LBA sieht die Stadt Löhne in der Pflicht, transparent zu kommunizieren und die Sorgen der Bürger ernst zu nehmen, um eine Lösung zu finden, die allen gerecht wird.

Die LBA lehnt den Bebauungsplan >Trappenfeld< ab: Nach Einschätzung der Löhner-Bürger-Allianz (LBA) sprechen gegen die Umsetzung des Bauprojektes folgenden Gesichtspunkte, so Dr. Hermann Ottensmeier, Vorsitzender der LBA-Ratsfraktion:
- Ungelöste Verkehrsproblematik im Zentrum von Mennighüffen, d.h. im Bereich der völlig überlasteten Lübbecker Straße. Schon jetzt beinträchtigen langwierige Staus die Nachbarschaft;
- Die massierte Bebauung der in Aussicht genommen Fläche von rd. 20.000 Quadratmetern mit Miets- und Einzelhäusern passt nicht in den nachbarschaftlichen Zusammenhang. Sie würde den Charakter des Ortsteiles völlig verändern.
- Der zusätzliche Ziel- und Quellverkehr des neuen Baugebietes würde im Bereich der >Bertolt-Brecht-Gesamtschule< und der >Grundschule Mennighüffen-West< Gefährdungen der Schüler nach sich ziehen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad die Schule ansteuern oder aber die Nutzung von „Elterntaxis“ weiter ausprägen;
- Wertvolle, jahrhundertalte bäuerliche Ackerfläche würde ersatzlos durch die neuen Gebäude versiegelt und ersatzlos der Landwirtschaft als notwendige Grundlage genommen;
- Auch durch die Ausweisung von gesetzlich notwendigen Kompensationsfläche gäbe es weitere Verluste von Ackerfläche.
- Die mit dem Baugebiet einhergehende Oberflächenversiegelung würde durch das zusätzliche abzuleitende Regenwasser die Lage am Ostscheider Bach noch mehr zuspitzen. Seit Jahren bekommt es die Stadt Löhne im gegenwärtigen Zustand nicht hin, den Ostscheider Bach so zu führen und zu pflegen, dass er den Anforderungen auch bei stärkerem Regen genügt, ohne benachbarte Grundstücke und Häuser zu gefährden.
- Die Straße >Zur Schule< müsste komplett neugebaut werden, um den zusätzlichen Verkehr zu kanalisieren;
- Die Parkplatzsituation an der Sporthalle würde bei Spitzenveranstaltungen noch problematischer werden.
