Am 15. Mai 2025 fand im Paderborner Dom, direkt vor dem Hochaltar, die umstrittene Theater-Performance „Westfalen Side Story“ statt, die im Rahmen des 1250-jährigen Jubiläums Westfalens für erhebliches Aufsehen sorgte.
Das Kunst-Rezept: „Hauptsache, möglichst vielen in die Fresse hauen“
Die Performance, aufgeführt von der Gruppe >bodytalk<, fand vor hochrangigen Gästen wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD), NRW-CDU-Ministerpräsident Hendrik Wüst und Erzbischof Udo Markus Bentz statt:
Drei tote, geköpfte Hähnchen in Babywindeln, mit denen zwei halbnackte Männer und eine Frau vor dem Altar tanzten, begleitet von einer umgetexteten Version des Liedes „Live is Life“ (nun „Fleisch ist Fleisch“), bildeten den Kern der „Kunst-Aktion“.
Der Paderborner Dom, ein sakraler Ort, wurde bewusst als Bühne gewählt, um maximale Provokation zu erzielen. Angeblich ging des den „Künstlern“ angesichts des 1250-jährigen Jubiläums Westfalens um eine Kritik am Fleischkonsum. – Was anderes war den „Künstlern“ zum Thema „Westfalen“ nicht eingefallen.
Künstlerische Intention: Ein Fehlgriff mit Ansage
Die Gruppe >bodytalk< behauptete, mit der Performance das Spannungsfeld zwischen Fleischindustrie und Nachhaltigkeit thematisieren zu wollen. – Doch die Umsetzung dieser Botschaft ist nicht nur fragwürdig, sondern geradezu kontraproduktiv. Der Einsatz toter Tiere in Babywindeln und ein spöttisch umgedichtetes Lied tragen wenig zur inhaltlichen Auseinandersetzung bei und wirken stattdessen wie eine platte Effekthascherei.
„Zivilcourage“ – nur eine Parole für die Sonntagsreden?
Gläubige, bürgerliche Kreise empfanden die Aktion als blasphemisch und geschmacklos, insbesondere wegen der Verwendung toter Tiere im sakralen Raum.
Das Domkapitel distanzierte sich mühsam erst nachträglich „nach einer langen Phase des Bedenkens“ und bedauerte die unzureichende Vorabprüfung der Veranstaltung.
Einige politische Stimmen, sowie eine Welle der Empörung in sozialen Medien, inklusive einer Petition gegen die Performance, unterstrichen die breite Ablehnung.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, tat das, was er am besten kann: Er grinste und schwieg (dazu).
Weder der Erzbischof noch Ministerpräsident Wüst, die in ihren Sonntagsreden immer wieder gerne die Bürger dazu auffordern verantwortlich zu handeln, Farbe zu bekennen und Zivilcourage zu beweisen, waren hier selbst dazu bereit.
Die Theater-Performance „Westfalen Side Story“ war eine bewusste Provokation, die jedoch weder künstlerisch noch inhaltlich überzeugte. Statt die Debatte über Fleischindustrie und Nachhaltigkeit voranzutreiben, polarisierte die Aktion und verletzte religiöse Gefühle. kontroversen Thema.