Sonntag, Oktober 19, 2025
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Agentur für Arbeit: „Kein Gleichgewicht auf dem Ausbildungsmarkt“

Im Kreis Herford meldeten sich bis Ende September 1.983 Bewerber. Im Vergleich zum
vorherigen Berichtsjahr haben sich somit aus dem Kreis Herford 4 oder 0,2 Prozent weniger
Bewerber bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Herford gemeldet. Gleichzeitig
wurden dem Arbeitgeber-Service im Berichtsjahr 2023/2024 für den Kreis Herford 1.542
Ausbildungsstellen gemeldet, 301 oder 16,3 Prozent weniger als im Vorjahr.


Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, betrachtet die Entwicklung im
Kreis Herford: „Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber bleibt konstant. Durch den
deutlichen Rückgang bei den Ausbildungsstellenmeldungen bewegen wir uns dort eher
wieder auf einem Niveau vor der Pandemie. Im Gesamtergebnis hat sich damit das
Ungleichgewicht am Ausbildungsmarkt leider verstärkt.“


Die stabilen Bewerberzahlen freuen die Expertin: „Die Jugendlichen im Wittekindkreis
zeigen damit weiterhin ihr Interesse an einer dualen Ausbildung. Junge Menschen sehen in
der Ausbildung ihren Start in eine berufliche Zukunft. Der starke Rückgang der
Stellenmeldungen nach drei Jahren auf einem höheren Niveau ist jedoch Grund,
aufzuhorchen. Im Anbetracht der wirtschaftlich angespannten Lage ist es sicherlich
nachvollziehbar, dass Betriebe zurückhaltend reagieren, aber aufgrund des demografischen
Wandels sind Unternehmen mittelfristig auf neue Fachkräfte angewiesen“, so die Expertin.
Tatsächlich werden rund ein Viertel der sozialversicherungspflichtig beschäftigten
Menschen im Kreis in den nächsten zehn Jahren in Rente gehen. Deshalb appelliert die
Agenturleiterin an die Unternehmen, ihr Ausbildungsengagement aufrecht zu erhalten und
an die demografischen Entwicklungen der kommenden Jahre anzupassen.
Auch aktuell gibt es noch viele suchende Bewerberinnen und Bewerber: Der Start in das
Berufsleben ist einer der wichtigen Schritte für eine erfolgreiche Karriere. 204 junge
Menschen im Kreis suchen derzeit noch eine Ausbildung: „Ich hoffe, dass wir für einige von
ihnen durch unsere gemeinsam mit den Kammern organisierten Nachvermittlungsaktion
noch einen passenden Ausbildungsplatz finden können“, erläutert Schwietert und ergänzt:
„Ein Start in eine Ausbildung ist auch jetzt noch möglich, so haben Unternehmen noch 80
offene Ausbildungsstellen bei uns gemeldet und suchen weiterhin dringend Jugendliche.“
Unternehmen empfiehlt sie, auch jungen Menschen eine Chance zu geben, die auf den
ersten Blick nicht die gewünschten Voraussetzungen erfüllen. „Wenn die Motivation für eine
Berufsausbildung vorhanden ist, können wir mit einer bedarfsorientierten fachlichen oder
sprachlichen Förderung individuell unterstützen.“

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