Sonntag, Oktober 19, 2025
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Bielefelder Messer-Syrer gefasst / Islamistische Motive im Focus

Am frühen Sonntagmorgen, dem 18. Mai 2025, ereignete sich in der Bielefelder Innenstadt vor der Bar „Cutie“ ein schwerer Messeranschlag, bei dem mindestens fünf Personen teils schwer verletzt wurden. Der Tatverdächtige, ein 35-jähriger Syrer namens Mahmoud Mhemed, wurde am Montagabend, dem 19. Mai 2025, in Heiligenhaus bei Düsseldorf durch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) festgenommen. Die Tat wird von den Ermittlungsbehörden als möglicher Anschlag eingestuft.

Hintergründe: islamistisches Material aufgefunden

Gegen 4:20 Uhr am Sonntagmorgen griff der Täter vor der Bar „Cutie“ in der Große-Kurfürsten-Straße wahllos feiernde Menschen an. Die Opfer, im Alter zwischen 22 und 27 Jahren, gehören laut dpa teilweise der Bielefelder Fußballszene an. Vier der fünf Verletzten erlitten schwere Verletzungen, zwei von ihnen schwebten zeitweise in Lebensgefahr. Mittlerweile sind alle Opfer außer Lebensgefahr, wie die Polizei am Montag mitteilte.

Der Angreifer setzte nach Polizeiangaben ein Messer sowie einen sogenannten Stockdegen ein, eine Stichwaffe, die in einem Spazierstock verborgen ist. Während der Tat wurde der Täter von Partygästen angegriffen und erlitt Gesichtsverletzungen, konnte jedoch zunächst fliehen.
Am Tatort ließ er einen Rucksack zurück, der entscheidende Hinweise lieferte: Neben Personaldokumenten, die auf Mahmoud Mhemed ausgestellt waren, fand die Polizei mehrere Messer und eine Flasche mit einer nach Benzin reichenden Flüssigkeit. Diese Funde deuten laut Ermittlern auf eine möglicherweise geplante Tat hin.

Asylant mit Schutzstatus in Deutschland

Die Polizei leitete unmittelbar nach der Tat eine groß angelegte Fahndung ein. Der Tatverdächtige, Mahmoud Mhemed, geboren am 1. Januar 1990 in Al Raqqa, Syrien, war als Asylant in einer Flüchtlingsunterkunft in Harsewinkel gemeldet. Er war seit August 2023 in Deutschland und verfügte über eine befristete Aufenthaltserlaubnis (subsidiärer Schutz bis 2027). Laut Polizei war er bislang nicht polizeilich in Erscheinung getreten. Am Sonntag suchte ein SEK die Unterkunft in Harsewinkel, konnte den Verdächtigen dort jedoch nicht treffen.

Die Fahndung wurde durch die Veröffentlichung von zwei Fahndungsfotos intensiviert, die den 35-Jährigen mit schwarzem Haar, braunen Augen und einer Körpergröße von etwa 1,60 bis 1,70 Metern zeigen. Er trug zum Tatzeitpunkt einen schwarzen Hoodie, ein weißes T-Shirt, eine schwarze Hose und eine schwarze Basecap. Zeugen berichteten, dass Mhemed etwa 30 Minuten vor der Tat in einem Parkhaus in Bielefeld angetrunken wirkte und nach Geld befragte.

Am Montagabend, gegen 22:45 Uhr, führte ein SEK-Einsatz in einem Hochhaus in der Siedlung „Unterilp“ in Heiligenhaus zur Festnahme des Verdächtigens. Ein Polizeisprecher bestätigte gegenüber der Bild-Zeitung, dass es sich „mit einer Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ um den gesuchten Mahmoud Mhemed handelt. Der Festgenommene wirkte überrumpelt, leistete jedoch nach Berichten leichten Widerstand. Ob er bei der Festnahme bewaffneten Kriegs war, ist unklar. Nach der Festnahme wurde er von einem Notarzt untersucht und zur Befragung durch die Mordkommission „Kurfürst“ nach Bielefeld gebracht.

Islamistische Motive werden untersucht

Laut WDR-Informationen gibt es Hinweise, dass der Täter Interesse an der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) hat. Entsprechendes Material wurde in der Asylunterkunft gefunden.

Die Ermittler betonen, dass der Täter offenbar wahllos handelte, was die Schwere der Tat unterstreicht.

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