Dienstag, Dezember 16, 2025
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>Es darf gestolpert werden … <

Der Kulturausschuss tagte wieder einmal. [24.9.‘25] Anwesend alle berufenen Ausschuss-Mitglieder und die Vertreter der Stadtverwaltung.

Abwesend: Die Löhner Bevölkerung und die Vertreter der örtlichen Presse.

Ein TOP nach dem anderen wurde „abgearbeitet“, aber ohne  Aufwallungen; immer nur freundliches Abnicken:
So der Bericht der VHS und deren Arbeitsplan, der Musikschulbericht und die zukünftige Planungen,
der Sachstand bei der Stadtbücherei und die geplante Entwicklung sowie der zukünftige Umzug in den „Bahnhof der Dritten Art“;
dann der Bericht des Museums, (das nun nicht mehr >Heimat-Museum< , sondern nur noch >Museum< heißen darf), und dessen Programmplanung für das nächste Jahr.
Jeder Punkt wurde Stück für Stück abgewickelt bzw. abgenickt, zwischendurch einige Dankesworte aus den Fraktionen der „Willigen“: Die Verwaltungsmitarbeiter erhielten großes Lob dafür, dass sie ihren Job machten und –  verwalteten, augenscheinlich keine Selbstverständlichkeit mehr.

Lediglich bei der obligatorischen, jährlich anstehenden Erhöhung der Musikschulgebühren müssen zum Leidwesen des Protokollanten zwei Gegenstimmen verzeichnet werden, die natürlich von SPD, Grünen und CDU satt überstimmt werden.

Mit wachsendem Abstand zum Dritten Reich wächst auch der tapfere Antifaschismus

Dann kommt der Tagesordnungspunkt, bei dem die Verwaltung ihre Absicht verkündet, neue >Stolpersteine< in Löhne verlegen zu wollen:
Das vom Künstler Gunter Demnig initiierte Projekt soll an die Opfer des braunen Sozialismus erinnern.
Die Frage aus Ausschussmitte, wie Herr Demning die Kosten von 120 Euronen pro Stein aufschlüsselt, kann dann von der Verwaltung nicht beantwortet werden.

Immerhin kann SPD-Ausschussmitglied Martin Lorenz eine andere Frage beantworten (die aber keiner gestellt hatte): Nämlich, ob es die Stadt Löhne schon zwischen 1933 und 1945 gab. –
„Nein“, so der geschichtskundige Lorenz, „die Stadt Löhne gab es damals noch nicht.“

Nun kommt auch Stephie Karger von der Linkspartei in Tritt und stellt namens der KPD/SED-Nachfolgepartei den Antrag, die >Stolpersteine< durch >Sponsoring< zu finanzieren.

Dazu gibt es eine klare Zustimmung von der Löhner-Bürger-Allianz. Hermann Ottensmeier begrüßt den Vorschlag ausdrücklich und sieht aber auch Kargers KPD-Nachfolge-Partei in der Pflicht:

„Links-Partei soll >Stolpersteine< sponsern!“

Vor dem Hintergrund, dass die erste deutsche Demokratie („Weimarer Republik“) gemeinsam von Nazis und Kommunisten erdrosselt wurde, ergäbe sich für Kargers >Linke< eine moralische Pflicht, mindestens die Hälfte der >Stolperstein-Kosten< zu finanzieren.

Es waren nämlich roten Kommunisten, die Arm in Arm mit den brauen Sozialisten die „Weimarer Demokratie“ in die Zange nahmen, bekämpften, und so sehenden Auges die Nazi-Machtübername 1933 ermöglichten: siehe KPD/NSDAP–Aktionseinheiten zum Berliner Verkehrsarbeiterstreik 1932, Metallarbeiterstreik 1930, gemeinsame Volksbegehren gegen die damalige demokratische Regierung.

„Die Hölle, das sind immer die anderen“ frei nach Sartre

Man darf gespannt sein, ob sich die Neo-Kommunisten der Links-Partei tatsächlich ihrer historischen Verantwortung erinnern und den eigenen Beutel öffnen, um für die >Stolpersteine< zu zahlen.

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