Melbergen, 30. März 2025. Die Nachricht, dass die Straßensperrung der Koblenzer Straße vorübergehend ab dem 7. April 2025 aufgehoben wird, klingt zunächst wie eine Erleichterung für die geplagten Verkehrsteilnehmer. Doch bei genauerem Hinsehen wirft dieser Schritt mehr Fragen auf, als er beantwortet. Der Verkehr unter der Südbahnbrücke soll jetzt wieder normal fließen – zumindest für drei Monate. Grund ist angeblich eine falsche Einschätzung des Grundwasserstandes, die den Einbau der neuen Brückenelemente verzögert. Ein peinlicher Fehltritt, der kein gutes Licht auf die Planungen der Bahn wirft.
Die Stadtverwaltung und die zuständigen Baubehörden geben sich gelassen: Die Brückenelemente sollen Mitte des Jahres angeliefert und per Kran eingesetzt werden. Doch wie glaubwürdig ist diese Ankündigung? Schon jetzt steht fest, dass die ursprünglichen Berechnungen zum Grundwasserstand nicht stimmten – ein Fehler, der nicht nur Zeit, sondern auch Steuergelder verschlingt. Warum wurde das nicht früher erkannt? Und warum glaubt irgendjemand, dass die nächsten Schritte reibungslos ablaufen werden, wenn schon die Grundlagen schlampig ermittelt wurden?
Für die Anwohner und Pendler ist die temporäre Öffnung ein schwacher Trost. Drei Monate Normalität, bevor wieder die nächste Sperrung droht. Das klingt eher nach einem Aufschub als nach einer Lösung. Die Südbahnbrücke, ein ohnehin neuralgischer Punkt im Löhner Verkehrsnetz, bleibt ein Symbol für bürokratische Trägheit und mangelnde Weitsicht. Während frühestens im Sommer Kräne und Bauteile in Stellung gebracht werden, bleibt die Frage: Wer trägt die Verantwortung für dies Chaos?

Kritiker sehen hier ein Muster: Auch der Brückenbau der B 611 über den >Großer Kamp< verzögert sich seit Jahren. Die vorhandene Brücke ist für große LKW zu tief. Auch hier wird als Grund der Grundwasserstand geltend gemacht.
Das Gewerbegebiet wurde vor Jahren auf Initiative von SPD und CDU schnell mit dem Hermes-Logistik-Zentrum bestückt. Der zusätzliche LKW-Verkehr sollte angeblich bald auf die B 611 geführt werden, was aber nicht geschah.
Doch die Löhner-Bürger-Allianz (LBA) moniert seit Jahre, dass Gohfeld – trotz gegenteiliger Versprechungen der Behörden – anhaltend unter dem heftigen Verkehr zu leiden hat:
Alle Vorschläge der LBA zur Entlastung Gohfelds wurden in den Wind geschlagen.