Von unserem Redakteur für Langzeitprojekte und Geduldsproben
Löhne-Gohfeld – Die NW ist vor Begeisterung ganz aus dem Häuschen. Sie titelt:
„Anschluss >Großer Kamp< auf der ZIELGERADEN“ [NW 22.10.2025]
Und tatsächlich, mit so einer rasenden Schnelligkeit konnte man in Löhne nun wirklich nicht rechnen.
Es ist eine dieser Erfolgsgeschichten, die man am besten in Jahrzehnten misst: Der Anschluss des „Großen Kamp“ an die B 611 soll – man höre und staune – eventuell schon 2029 fertig werden. Das ließ jetzt Baudezernent Ulrich Niemeyer aus dem Rathaus verlauten.
Damit rückt die Vollendung des Sehnsuchts-Projekts tatsächlich in greifbare Nähe – jedenfalls, wenn man ganz lange Arme hat. Eventuell können bereits im nächsten Jahrzehnt die Automobile auf beiden Seiten des Großen Kampes die B 611 erreichen.
Seit gut zehn Jahren wird an der Verbindung geplant, gezeichnet, geprüft, umgeplant, neu geprüft und erneut verschoben. Doch nun glaubt man einen ersten Lichtschein am Bürokratie-Horizont zu entdecken.
Denn, seit langen Jahren besteht der Anschluss an die B 611 nur auf der Westseite. Die Ostseite wartet noch immer auf ihren großen Auftritt.
Währenddessen tragen die Gohfelder Bürger, vor allem die Anwohner der Weihestraße, geduldig die Last der Zukunft bzw. genauer formuliert die Last der Auspuffabgase und des Verkehrslärms:
Tag für Tag quält sich dort der Lkw-Verkehr über Weihestraße, Alten Postweg und Großen Kamp zum Industriegebiet >Unterer Hellweg< – und auch zum Hermes Logistik-Zentrum.
Seit Jahren wird im Stadtrat darüber diskutiert, gestritten und gerungen, wie es weitergehen soll. Selbst eine Bürger-Initiative hatte sich vor Jahren formiert, die dann aber augenscheinlich resignierte und schließlich alle Hoffnung fahren ließ.
Doch nun ist angeblich Hoffnung in Sicht, so die frohe Kunde aus den Amtsstuben.
Schließlich sind es ja nur noch knapp fünf Jahre bis 2029 – wenn nicht wieder etwas dazwischenkommt. Und was sind schon diese paar Jahre im Vergleich zu zehn Jahren Planung?
Oder, anders gesagt: Wenn alles glatt läuft, könnte die Straße noch in diesem Jahrzehnt BENUTZT werden. Das ist doch mal eine Perspektive, mit der man leben kann – sofern man nicht gerade in Gohfeld, nicht gerade an der Weihestraße, wohnen muss.

