Im Herbst letzten Jahres hatte Bürgermeister Bernd Poggemöller erklärt, er stünde der SPD nach zwei Amtszeiten ab der Kommunalwahl im September ‘25 nicht mehr als Spitzenkandidat zur Verfügung.
Kein Ausweg aus dreistelliger Millionen-Verschuldung
Für Insider war dies keine große Überraschung. Schon im letzten Vierteljahr wurde klar erkennbar, dass Poggemöller mit seinen Partei-Genossen in Sachen städtischer Finanzpolitik und dem Bau eines neuen Frei- und Hallenbades nicht auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen war.
Weiter: Der Stadthaushalt weist ein dreistelliges Millionen-Loch auf, der akute Jahreshaushalt hat wieder ein Millionendefizit, die Löhner Gewerbesteuern sind eingebrochen, der Bahnhofsumbau wird deutlich teuer als erwartet;
aber dennoch müssen zahlreiche millionenschwere Hoch-Bauprojekte gestemmt werden. Keiner weiß, woher das Geld kommen soll.
Im Grunde ist für das von der SPD gewünschte Frei- und Hallenbad, dass zwischen 40 und 60 Millionen € kosten wird, kein Geld vorhanden. Die Lage im Rathaus ist nicht eben „vergnügungssteuerpflichtig“. –
Aber für Poggemöller ganz persönlich ist gesorgt: Mit dem Ende von zwei Amtszeiten ist die private Pension gesichert. –

Also musste die SPD einen neuen Bürgermeisterkandidaten suchen. Drei SPD-Genossen waren bald bereit, ihren Hut in den Ring zu werfen:
Der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Christian Antl und der Mennighüffener Luca Bartelheimer.
Dieser kritisierte in der NW [18.12.‘24] am Mit-Kandidaten, er bringe „nicht die Bürgernähe und Krisenmanagement-Fähigkeiten“ mit und könne nicht „wichtige politische Inhalte und Prozesse bürgernah und verständliche vermitteln“.
Der Dritte im Bunde: der Journalist und Theologe Daniel Schneider (dem eine besondere Nähe zu Bürgermeister Poggemöller nachgesagt wird).
Am Montag, den 24.2.’25, war nun „Showdown“ im Alten Wartesaal des Löhner Bahnhofs.
Das erwartbare Ergebnis: Die SPD-Konferenz entschied sich für den Genossen, der sich in mühevoller Kleinarbeit über Jusos, Ortsverein, Arbeiterwohlfahrt und schließlich SPD-Stadtverbandsvorstand hochgerackert hatte:
Von den SPD-Genossen gab es 56 Stimmen für Christian Antl. Nur 11 Personen wollten Daniel Schneider als Kandidaten.
Christian Antl: Einsatz für Cannabis-Legalisierung
Zu den auffälligsten Aktivitäten Antls gehörte in der Vergangenheit der kräftige Einsatz im Bereich der Drogen-Legalisierung.
Intensiv hatte er sich schon vor Jahren als Jungsozialist für den straffreien Cannabis-Konsum stark gemacht.