Die Staatsanwaltschaft Bielefeld ermittelt gegen den ehemaligen CDU-Bürgermeisterkandidaten Borzoo Afshar. Der Politiker steht im Verdacht, im Sommer eine Straftat vorgetäuscht zu haben.
Ende Juni 2025 hatte Afshar behauptet, zwei unbekannte Männer hätten versucht, sein Kind auf einem Spielplatz in Löhne-Bhf., Brehmstraße, zu entführen. Nach eigenen Angaben konnte er den angeblichen Entführungsversuch verhindern.
Erst rund eine Woche später erstattete er Anzeige bei der Polizei. Die Ermittler leiteten daraufhin ein Verfahren wegen versuchter Geiselnahme ein – doch schon im September wurde dieses eingestellt. Laut Staatsanwaltschaft habe es „keinen tatsächlichen Entführungsversuch“ gegeben. Videoaufnahmen aus dem Umfeld des Spielplatzes stützten diese Einschätzung.
Nun wird gegen Afshar selbst ermittelt – wegen des Vortäuschens einer Straftat, was mit einer Geldstrafe oder bis zu drei Jahren Haft geahndet werden kann.
Bereits wenige Tage nach dem angeblichen Vorfall war Afshar von seiner Kandidatur zurückgetreten. Die CDU begründete diesen Schritt damals mit einem körperlichen Angriff auf den Politiker und dessen Familie. Auch von wiederholten Anfeindungen war die Rede.
Nach Bekanntwerden der neuen Ermittlungen äußerte sich Afshar bislang nicht öffentlich zu den Vorwürfen. [siehe WDR 29.10.’25]

