Herford/Löhne/Bad Oeynhausen. In den Morgenstunden am Donnerstag fanden in Herford, Löhne und Bad Oeynhausen Durchsuchungen an drei Wohnanschriften einer polizeibekannten Großfamilie statt. Hintergrund sind die jahrelangen jesidischen Clankämpfe und der aktuelle brutale Überfall am 25. Juni an der Mindener Straße in Herford, bei dem zwei Männer schwer, teils lebensgefährlich verletzt wurden. Die Bielefelder Mordkommission „Wolke“ durchsuchte eine Wohnung der Familie und nahm ein Familienmitglied vorläufig fest.
Zur Frage, inwieweit das >Jesiden-Zentrum< in der Löhner Ulenburg tangiert ist, wollte die Polizei sich bisher nicht äußern.
Die Bluttat vom 25.6.‘25 , bei der einer der Verletzten durch Messerstiche in Hals und Schulter nur durch eine Notoperation gerettet werden konnte, hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Drei Clanmitglieder waren bereits in der Tatnacht vorläufig festgenommen worden, befinden sich jedoch mittlerweile gegen Meldeauflagen auf freiem Fuß. Die jüngsten Durchsuchungen in Löhne zielten darauf ab, weitere Beweismittel zu sichern. Ein vorläufig festgenommener Mann wurde nach einer Vernehmung wieder freigelassen.
Die Pressesprecherin der Bielefelder Polizei, bestätigte den Einsatz: „Die Maßnahmen stehen in direktem Zusammenhang mit dem versuchten Tötungsdelikt am 25. Juni in Herford.“ Aus ermittlungstaktischen Gründen wurden keine weiteren Details, etwa zu sichergestellten Beweismitteln, bekanntgegeben.
Der Gewaltvorfall hatte eine parteiübergreifende Debatte über die öffentliche Sicherheit angesichts der offenen Clanfehden in Herford und Umgebung ausgelöst.
